Sondervermögen Deutschland: Große Auftragsflut voraus
Von: Christian Scheid
22.04.25 / In Deutschland werden milliardenschwere Investitionen angeschoben – mit Folgen für viele Branchen. Wir stellen Ihnen einen der Top-Profiteure vor. Zudem gibt es eine interessante Index-Lösung.
In Deutschland wird das Grundgesetz geändert. Demnach sollen Ausgaben für Verteidigung, Zivilschutz, Nachrichtendienste und Cybersicherheit nur noch bis zu einer Grenze von einem Prozent des BIP – also etwa 44 Mrd. Euro – unter die Schuldenbremse fallen. Alles darüber hinaus kann aus Krediten bezahlt werden. Damit werden, zumindest theoretisch, unbegrenzte Ausgaben für Verteidigung möglich. Außerdem soll im Grundgesetz ein Sondervermögen mit einer Laufzeit von zwölf Jahren verankert werden, das von der Schuldenbremse ausgenommen und mit 500 Mrd. Euro aus Krediten gefüttert werden soll. Diese Mittel sind für Investitionen in die Infrastruktur vorgesehen, darunter Verkehrswege, Energieversorgung, Digitalisierung, Forschung, Gesundheit, Bildung sowie die Sanierung von Schulen und Krankenhäusern.
An der Börse stehen daher seit einiger Zeit Unternehmen aus infrastrukturnahen Branchen wie Bau, Software/IT, Chemie, Industrie und Banken im Fokus. Ökonomen erwarten vom geplanten Sondervermögen signifikante positive Effekte auf die deutsche Wirtschaft. Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) könnte das deutsche BIP dadurch bereits 2026 um etwa ein Prozent steigen und ab 2027 zu einem Wachstum im Schnitt von über zwei Prozent pro Jahr führen.
Die Abstrahleffekte reichen sogar bis Österreich und haben zu einer Rally bei Bau- und Grundstoffwerten wie Porr und Strabag geführt. Vor allem Porr ist spannend. Bereits seit vergangenem Herbst läuft die Aktie wie am Schnürchen. „Wir haben damals unsere Roadshow-Aktivitäten stark ausgebaut und ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Das hat den Ausschlag gegeben“, erklärt Porr-Sprecherin Lisa Galuska auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz. In München wie schon wenige Tage zuvor auf dem Capital Markets Day in Wien hat der Baukonzern demonstriert, wie er von den großen wirtschaftlichen und geopolitischen Trends profitieren will. Dabei sind die Schlagwörter Deglobalisierung, Dekarbonisierung, Digitalisierung und der demografische Wandel die konkreten Wachstumsfelder für das Unternehmen – im Projektportfolio widergespiegelt nicht nur durch bedeutende Infrastrukturmaßnahmen, sondern auch durch Anlagen in den Bereichen Data Centers, Healthcare und Lean Logistics.
Der Auftragsbestand erreichte per Ende 2024 satte 8,54 Mrd. Euro. Demgegenüber steht eine 2024er-Produktionsleistung von knapp 6,75 Mrd. Euro, ein Plus von 2,6 Prozent. Die Ebit-Marge konnte 2024 von 2,3 auf 2,6 Prozent gesteigert werden. Für das laufende Jahr peilt Porr 2,8 bis 3,0 Prozent an – und mittelfristig sogar 3,5 bis 4,0 Prozent. Die Analysten von SRC Research meinen, dieses Ziel sei „nicht nur ambitioniert, sondern realistisch: Wir erwarten bereits 2027 eine Marge von 3,5 Prozent.“ Neben dem profitablen Wachstum überzeugt auch die Bilanzqualität: Die Eigenkapitalquote stieg auf 21,1 Prozent, die Nettoverschuldung wurde auf null gesenkt – und das trotz bedeutender Akquisitionen sowie der Rückzahlung von über 100 Mio. Euro an Hybridkapital 2024. Vor diesem Hintergrund ist die Porr-Aktie eine runde Investmentstory. Mit einem Turbo Long-Zertifikat von Morgan Stanley können Anleger gehebelt dabei sein (ISIN DE000MK0PMA4).
Derweil rückt allmählich das nächste große Thema auf die Agenda, das die Infrastrukturbranche weiter begünstigen könnte: der Wiederaufbau der Ukraine. Interessant könnte vor diesem Hintergrund der Tracker auf den CECE Infrastructure Index (ISIN AT0000A06P81) von Raiffeisen Zertifikate sein. Der Index bildet die Wertentwicklung von aktuell 16 Aktien ab. Hierbei handelt es sich um die liquidesten und höchstkapitalisierten Gesellschaften aus Ost-, Süd- und Zentraleuropa, die ihre Hauptgeschäftstätigkeit in Sektoren zur Schaffung und Bereitstellung von Infrastruktur haben.
Aktuelle Schwergewichte im Index sind die Anteilscheine von CEZ, Hidroelectrica, Budimex, Polska Grupa Energetyczna und Magyar Telekom. Aus Branchengesichtspunkten sind Stromversorger (64 Prozent), Telekommunikationsdienste (25 Prozent), Bauwesen (10 Prozent) am schwersten gewichtet. Bis der Wiederaufbau beginnt, müssen noch viele Hürden überwunden werden. Doch die Börse blickt in der Regel sehr weit nach vorne.
An der Börse stehen daher seit einiger Zeit Unternehmen aus infrastrukturnahen Branchen wie Bau, Software/IT, Chemie, Industrie und Banken im Fokus. Ökonomen erwarten vom geplanten Sondervermögen signifikante positive Effekte auf die deutsche Wirtschaft. Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) könnte das deutsche BIP dadurch bereits 2026 um etwa ein Prozent steigen und ab 2027 zu einem Wachstum im Schnitt von über zwei Prozent pro Jahr führen.
Die Abstrahleffekte reichen sogar bis Österreich und haben zu einer Rally bei Bau- und Grundstoffwerten wie Porr und Strabag geführt. Vor allem Porr ist spannend. Bereits seit vergangenem Herbst läuft die Aktie wie am Schnürchen. „Wir haben damals unsere Roadshow-Aktivitäten stark ausgebaut und ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Das hat den Ausschlag gegeben“, erklärt Porr-Sprecherin Lisa Galuska auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz. In München wie schon wenige Tage zuvor auf dem Capital Markets Day in Wien hat der Baukonzern demonstriert, wie er von den großen wirtschaftlichen und geopolitischen Trends profitieren will. Dabei sind die Schlagwörter Deglobalisierung, Dekarbonisierung, Digitalisierung und der demografische Wandel die konkreten Wachstumsfelder für das Unternehmen – im Projektportfolio widergespiegelt nicht nur durch bedeutende Infrastrukturmaßnahmen, sondern auch durch Anlagen in den Bereichen Data Centers, Healthcare und Lean Logistics.
Der Auftragsbestand erreichte per Ende 2024 satte 8,54 Mrd. Euro. Demgegenüber steht eine 2024er-Produktionsleistung von knapp 6,75 Mrd. Euro, ein Plus von 2,6 Prozent. Die Ebit-Marge konnte 2024 von 2,3 auf 2,6 Prozent gesteigert werden. Für das laufende Jahr peilt Porr 2,8 bis 3,0 Prozent an – und mittelfristig sogar 3,5 bis 4,0 Prozent. Die Analysten von SRC Research meinen, dieses Ziel sei „nicht nur ambitioniert, sondern realistisch: Wir erwarten bereits 2027 eine Marge von 3,5 Prozent.“ Neben dem profitablen Wachstum überzeugt auch die Bilanzqualität: Die Eigenkapitalquote stieg auf 21,1 Prozent, die Nettoverschuldung wurde auf null gesenkt – und das trotz bedeutender Akquisitionen sowie der Rückzahlung von über 100 Mio. Euro an Hybridkapital 2024. Vor diesem Hintergrund ist die Porr-Aktie eine runde Investmentstory. Mit einem Turbo Long-Zertifikat von Morgan Stanley können Anleger gehebelt dabei sein (ISIN DE000MK0PMA4).
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